Jugendhilfe startet Projekt Phönix im Stöffel-Park – Retten und Bergen ist angesagt
„Mission Rescue“ heißt es für rund 120 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland im Stöffel-Park. Sie gehen in Vierergruppen an den Start, um den Elementen zu trotzen und Leben zu retten – und zwar um die Wette und das fünf Tage lang.
Das Projekt Phönix
Fünf Tage lang läuft das Projekt Phönix der Jugendhilfe. Bereits seit 15 Jahren veranstalten vier Einrichtungen die bundesweite Aktion, die immer über Christi Himmelfahrt stattfindet. Mit im Orgateam: das Raphaelshaus, Kinderheim Pauline von Mallinckrodt, Jugendhilfezentrum Bernardshof, St. Nikolaus Kinder- und Jugendhilfe. Zusammen bilden sie ein 40-köpfiges Orgateam, das ausschließlich aus pädagogischen Fachkräften besteht.
Werteorientierte Pädagogik
„Man könnte das Projekt eine natursportliche Wettkampfveranstaltung nennen“, erklärt der Mitorganisator Daniel Mastalerz vom Raphaelshaus, der für eine werteorientierte Pädagogik auf der Grundlage des christlichen Menschenbilds steht. Daniel Mastalerz ist ein Verfechter der Erlebnispädagogik. Nicht nur, weil der Begriff schön klingt und es in ist. Er hat als Co-Autor auch darüber ein Buch veröffentlicht. Mastalerz bezieht sich auf Kurt Hahn, ein Reformlehrer, der vor gut 100 Jahren das Internat Schloss Salem mitbegründete.
Hahn vertrat eine Erlebnispädagogik, die den Tatendrang von jungen Leuten positiv beeinflusst sowie Motivation, Emotionen, und Erkenntnisse vermittelt, um damit letztlich selbst gesetzte Leistungen anzuregen.
„Unsere Projekte waren immer mit dem Helfen anderer verbunden, dieses Mal ist es das Hauptthema“, sagt er. Empathie zu erlernen, ist das Ziel.
Auf dem Weg dorthin gibt es noch einiges mehr zu erleben, Hindernisse zu überwinden und sich Fertigkeiten anzueignen – und das 12 Stunden am Tag, von Freitagabend bis Sonntag.
Es fängt ungemütlich an
Das Wetter ist kalt, es hat geregnet. Nach und nach fahren lauter Minibusse vor, um die Jugendlichen – ob sie vom Donaugebiet kommen, MeckPomm oder Köln – abzuladen. Auf ein Viererteam kommen zwei Pädagogen. Die Dixie-WCs sind schon gestellt, einige Jurten (die als Gruppenräume dienen werden) stehen, die Schlafzelte müssen jetzt gemeinsam aufgebaut werden. Ganz nebenbei schon die erste Gruppenaufgabe.
Um 6.30 Uhr heißt es raus aus den Federn, „fröhliches Aufstehen“ ist angesagt. Nach dem Frühstück beginnen die Einsätze… Die Gruppen, je vier Kids, begleitet von zwei pädagogischen Fachkräften, haben eine Kategorie von vieren gewählt: Mountain Rescue, Firefighter, Coast Guard oder Civil Protection.
Bei maximal 14 Grad Celsius hängen im Stöffel-Park am frühen Morgen schon junge Menschen in den Bäumen oder kraxeln die (Brecher-)Wand hoch. Das ist sehr fordernd. Da gehen sie an ihre Grenzen, manche auch darüber hinaus. Andere sind mit dem Element Wasser beschäftigt. Hier haben sie Aufgaben zu erfüllen, die schnelles Umdenken und Ausdauer benötigen.
Fachkundiges Lob für die Sache
Unterstützung bieten den Pädagogen die DLRG Westerwald-Taunus, die Bundeswehr Koblenz und die Freiwillige Feuerwehr (FF) Mayen-Koblenz.
Aus der VG Pellenz wird z.B. ein Feuerwehrinformationsfahrzeug (FIF) bereitgestellt. Ein Ehrenamtlicher von dort, der auch beruflich in der FF tätig ist, will sich vor seinem Einsatztag die Sache in Enspel mal genauer anschauen. Einige Stunden später, bevor er sich auf den Rückweg macht, zeigt er sich völlig begeistert von dem Projekt Phönix und den Pädagogen. Er ist auch beeindruckt vom Gelände und dass der Stöffel-Park die bundesweite Aktion unterstützt. Es ist ein Lob aus fachkundigem Mund. Sinngemäß sagt er: Es wird viel gefordert, auch Grenzen gesetzt, aber den Jugendlichen auch sehr viel zugetraut.
Schau rein!
Hier ist sogar ein kleiner Film über das Projekt Phönix zu sehen!
GANZ NEU
Infokanal Stöffel-Park:
Sie finden den Stöffel-Park mit Ankündigungen und aktuellen Beiträgen jetzt auch unter dem Whatsapp-Kanälen. Name: „Stöffel-Park“
(Tatjana Steindorf)