Am Sonntag, 1. September 2024, hatte SWR1 Leute Live-Moderatorin Katja Heijnen einen ganz besonderen Gast zur Talkrunde in den Stöffel-Park geladen: Joe Bausch, bekannt aus dem Kölner Tatort als Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth, der gleichzeitig über dreißig Jahre als Arzt in der Justizvollzugsanstalt Werl arbeitete.
Rund 100 Gäste hatten die Möglichkeit bei der Live-Übertragung dabei zu sein und ihre Fragen stellen zu können. Sie erlebten hautnah, wie die Technik es möglich macht, mal im Studio mit Musik und dem Moderator Hans Lohmann zu sein und dann wieder bei der Livesendung in der Historischen Werkstatt.
Moderatorin und prominentem Gast gelang es, die Gäste gleichzeitig humorvoll und doch informativ zu unterhalten.
Ein gebürtiger Westerwälder als Gast
Joe Bausch, ein gebürtiger Westerwälder aus Ellar, berichtete auch aus seiner Kindheit und Jugend. Von harten Zeiten, einem täglichen Überlebenskampf der Menschen, die zum Beispiel im Basaltabbau tätig waren und als Nebenerwerb eine Landwirtschaft betrieben. Auf die Frage, welchen Geruch er mit dem Westerwald verbindet, antwortete er: „Den nach Gras und Wacholder, aber nicht die Pflanze, sondern den Schnaps.“
Ein hartes Leben – mit vielen Richtungen
Schon mit fünf Jahren musste er zuhause auf dem Hof mitarbeiten, eine Verpflichtung, die ihn während der ganzen Jugend begleitete. Auch Prügel vom Vater, Lehrer oder Pfarrer war nicht selten.
Später studierte er Theaterwissenschaft, Politik, Germanistik und Rechtswissenschaft, um dann an der Ruhr-Universität in Bochum Medizin zu studieren. Schauspieler ist er, weil er es kann und Freude daran hat. Genauso wie er mittlerweile als Autor agiert. In seinem Buch „Verrücktes Blut – oder Wie ich wurde, der ich bin“ spricht er über die Zeit, als er kein Bauer werden wollte, sondern hinaus in die Welt, raus aus dem Westerwald, in den er heute allerdings gerne wieder zurückkommt.
Eine Wiederholung wäre toll!
Die Zuschauer wären noch gerne weiter dem Gespräch zwischen Bausch und Heijnen gefolgt, aber leider ist eine Live-Sendung zeitlich begrenzt. Mit großer Begeisterung und nachdem viel Applaus gespendet wurde, verließen die Gäste – so mancher mit einem signierten Buch – die Veranstaltung und äußerten den Wunsch, nach einer Wiederholung eines solchen Events.
(Text: Carmen Engel, Foto: Wolfgang Rabsch)