Der Tertiär, Industrie- und Erlebnispark Stöffel im Westerwald ist Museum des Monats! Das Kulturministerium von Rheinland-Pfalz gibt diese Auszeichnung bekannt. Und es gibt viele gute Gründe dafür.
Hier ist das Porträt des Stöffel-Parks im Museumsportal Rheinland-Pfalz abrufbar: https://www.museumsportal-rlp.de/museum-des-monats-oktober-2025-stoeffel-park-enspel
Das bedeutet „Museum des Monats“
Die Auszeichnung „Museum des Monats“ ist mit 1.000 Euro dotiert und wird seit August 2022 vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz ausgelobt.
Sie hat zum Ziel, die Museumsarbeit vor allem kleiner und mittelgroßer Museen landesweit in den Fokus rücken.
Ausgezeichnet werden Museen, die sich mit gelungenen Ausstellungsprojekten zur Orts-, Regional- oder Landesgeschichte, mit innovativen Vermittlungsideen, interessanten digitalen Angeboten, erfolgreichen Partizipationsprojekten, gelungenen Maßnahmen zur Umsetzung der Barrierefreiheit, außergewöhnlichem gesellschaftlichem Engagement, beispielhaften Projekten zum Sammlungserhalt oder zur Sammlungserschließung oder bemerkenswerten Projekten generationenübergreifenden bürgerschaftlichen Engagements hervortun.
Unterstützt wird das Kulturministerium bei der Auswahl der Auszeichnungen vom Museumsverband Rheinland-Pfalz.
Ein Blick in das Porträt des Stöffel-Parks im Museumsportal Rheinland-Pfalz
MUSEUM DES MONATS | OKTOBER 2025
Vom Kulturministerium ausgezeichnet: Stöffel-Park Enspel
Mitten im Westerwald, zwischen Westerburg und Hachenburg, liegt der Stöffel-Park. Einst wurde auf dem Gelände – unter äußerst harten Bedingungen – Basalt abgebaut. Heute ist das Industriedenkmal mit dem Museum TERTIÄRUM, den bedeutenden Fossilienfunden und dem riesigen Steinbruch mit See ein Ausflugsziel für die ganze Familie. In der 140 Hektar großen Steinbruchlandschaft werden 25 Millionen Jahre Erdgeschichte lebendig, erhalten in den Ablagerungen eines Maarsees. Rostige Maschinen, verwinkelte Dächer und ein Wirrwarr aus Förderbändern, Gebäuden und Silos verleihen dem Gelände zudem eine besondere Wild-West-Romantik.
Zwischen Urzeit und Industriegeschichte
Wer einmal durch eine „verlassene Goldgräberstadt“ wandern möchte – mit rostigen Maschinen, Förderbändern und stillgelegten Werkshallen –, sollte den Stöffel-Park im Westerwald besuchen. „Stöffel“ bezeichnet eine markante Basaltkuppe, die bis zum Beginn des Basaltabbaus im 20. Jahrhundert 498 Meter hoch war. Der industrielle Basaltabbau am Stöffel bot vielen Menschen in der strukturschwachen Region Arbeit und Perspektiven. Die bis ins Jahr 2000 genutzten und fast vollständig erhaltenen Werksanlagen der Firma Adrian bilden in ihrer Gesamtheit ein heute einmaliges Ensemble der Basalt verarbeitenden Industrie.
Der Stöffel birgt außerdem Spuren der Urzeit: Einst befand sich hier ein Maarsee, heute zählt der Standort zu den bedeutendsten Fossillagerstätten der Welt. Zahlreiche sensationelle Funde, darunter die bekannte Stöffel-Maus, lassen sich im Tertiär-Museum, dem TERTIÄRUM, bestaunen. Tausende weitere Fossilien zeugen vom Leben vor 25 Millionen Jahren.
Industriekultur zum Anfassen
Harte Arbeit, wenig Geld, ständige Gefahren – beim Rundgang durch den Stöffel-Park wird die industrielle Vergangenheit greifbar. Originalschauplätze wie das älteste der vier Brechergebäude aus dem Jahr 1902 lassen Besucherinnen und Besucher tief in die Arbeitswelt eintauchen, wie sie bis ins Jahr 2001 unter den Bedingungen der 1930er Jahre noch bestand. Die Historische Werkstatt, auch Alte Schmiede genannt, war fast ein Jahrhundert lang das Herzstück des Betriebs und ist heute ein Industriedenkmal von besonderem Rang. Das ehemalige Kesselhaus diente einst als Standort einer riesigen Dampfmaschine und zeugt von der Kraft und Technik vergangener Zeiten.
Der Weg durch den Tertiär- und Industrie-Erlebnispark führt vorbei an alten Förderbändern, Loren und Brecheranlagen, an Schmiede, Stellmacherei, Kessel- und Schalthaus sowie dem Kohleschuppen. An diesen authentischen Orten wird nicht nur die harte Arbeit der Menschen, sondern auch die technische Entwicklung und der industrielle Alltag der Region lebendig.
Tor zum Geopark Westerwald-Lahn-Taunus
Als offizielles Geoinformationszentrum dient der Stöffel-Park auch als Eingangstor zum Geopark Westerwald-Lahn-Taunus. Hier erfahren Besucherinnen und Besucher mehr über die Geologie, die Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Region sowie über bedeutende Funde aus der Erd- und Menschheitsgeschichte. Wer gern wandert, findet rund um den Stöffel-Park einen zehn Kilometer langen Rundweg – ideal, um den Museumsbesuch mit Naturerlebnis zu verbinden. Der Park liegt zudem direkt am WesterwaldSteig und ist Teil des GPS-Wanderatlas.
Erlebnisort für alle Generationen
Ob Fossilienforscher, Technikinteressierte oder Wanderfreunde – der Stöffel-Park ist ein Erlebnisort für Erwachsene und Kinder gleichermaßen. Junge Besucherinnen und Besucher können spielerisch Natur und Geologie erkunden, Fossilien bestaunen oder über das weitläufige Gelände streifen. Die barrierefreie Zugänglichkeit macht den Park zu einem Ausflugsziel für alle Generationen. Ein beliebter Treffpunkt ist das Café Kohleschuppen, das von März bis Oktober an Sonn- und Feiertagen geöffnet ist. Auch für Gruppenführungen, Exkursionen oder Kulturveranstaltungen bietet das Gelände mit seinen historischen Gebäuden und weiten Ausblicken die passende Kulisse. Bitte beachten Sie: Von November bis Februar ist der Stöffel-Park nur während Veranstaltungen geöffnet.