Da saßen sie also, die Männer und Frauen, Schulter an Schulter, bereit für einen Abend, der nicht nur die Lachmuskeln strapazieren, sondern auch den kleinen Unterschied zwischen den Geschlechtern ordentlich auf die Schippe nehmen sollte. Verantwortlich für diesen Angriff auf die Bauchmuskeln: Poesie und Gedudel – ein geniales Team, bestehend aus der Dichterin Tina Hüsch, alias „Wundertütenpoetin“, und der Band, die aus Günter Weigel, Ralf Kortus und Achim Wüst besteht. Mit im Gepäck hatten sie das brandneue Programm „Kaffeeklatsch auf dem Mars“.
Kommt der Schlag in den Nacken?
Schon beim Betreten der Alten Schmiede im Stöffel-Park konnte man die Spannung förmlich spüren. Frauen zwinkerten wissend, Männer stellten sich auf den einen oder anderen Nackenschlag ein.
Tina Hüsch ließ nicht lange auf sich warten. In einer Mischung aus Poesie und kabarettistischen Einlagen teilte sie ordentlich aus – aber nicht ohne die nötige Portion Selbstironie, die den Abend so charmant machte. Während Hüsch dem Publikum humorvoll den Unterschied zwischen Mann und Frau erklärte, dudelte die Band dazu leichtfüßige Klänge, die dem Ganzen einen musikalischen Rahmen gaben.
Schnell flossen die ersten Lachtränen
„Wo liegen eigentlich die positiven Eigenschaften von Mann und Frau?“, fragte Hüsch und gab gleich die Antwort: Frauen sind sozial, mitfühlend und haben einen Willen aus Stahl. Männer hingegen? Nun ja, sie können schwere Sachen tragen und Spinnen töten. Autsch! Ein Blick ins Publikum verriet, dass sich die Männer an diesem Abend bereits auf eine echte Schulstunde eingestellt hatten…
Männer- und Frauensprache
Der Abend drehte sich um die ewigen Fragen: Warum können Männer die Sprache der Frauen nicht verstehen? Das ein Ja oft eigentlich Nein heißt und ein: „Es ist nichts“ ein „Ich töte dich gleich“? bedeutet. Tina Hüsch nahm die Damenwelt liebevoll aufs Korn. „Wenn sie sagt: ‚Ich bin gleich fertig‘, dann kann der Mann erst einmal einen neuen Lebensabschnitt beginnen – es wird dauern!“
Überraschungsgast in der Alten Schmiede
Ein absolutes Highlight des Abends war der Auftritt von Überraschungsgast Elias Reißmüller, der mit Jonglage, Zauberei und Gesang das Programm perfekt abrundete. Reißmüller brachte mit seiner Mischung aus Charme und Fingerfertigkeit das Publikum immer wieder zum Staunen.
Natürlich durfte auch die Liebesbotschaft nicht fehlen. Am Ende, das stellte Hüsch klar, siegt die Liebe – und das Publikum seufzte kollektiv. Doch bevor die Harmonie endgültig ausbrechen konnte, gab es noch ein paar letzte Spitzen gegen die Männerwelt: „Warum bleiben Männer stundenlang mit dem Handy auf der Toilette?“, fragte Hüsch provokant und löste damit erneute Lachanfälle aus. Klar, Männer brauchen ihre Höhlenzeit – und Frauen? Nun, sie benötigen Nähe, um ihre 100.000 Worte am Tag loszuwerden. Ein kleiner Unterschied mit großem Effekt.
Ein Abend für den guten Zweck
Der Abend war nicht nur ein Angriff auf die Lachmuskeln. Die Formation „Poesie und Gedudel“ steht immer für einen guten Zweck auf der Bühne, und dieses Mal sammelten sie Spenden für die Kinderkrebshilfe Gieleroth/Unnauer Patenschaft e.V. Stolze 755 Euro kamen zusammen, und als Vertreter des Vereins war Manfred Franz vor Ort.
Fazit des Abends? Ein voller Erfolg
Einige Zuschauerinnen flüsterten sich nach der Show zu, dass sie das Gefühl hätten, direkt in ihre Wohnzimmer-Kameras geschaltet worden zu sein. Tina Hüsch traf mit ihrer Beobachtungsgabe und ihrem Wortwitz genau ins Schwarze.
Mit ihrem 29. Gedichtband „Kaffeeklatsch auf dem Mars“ bewies Hüsch erneut, dass Poesie nicht nur tiefgründig, sondern auch unterhaltsam sein kann. Das Publikum lachte, lernte und dachte nach – eine wunderbare Kombination für einen Abend, der seinesgleichen sucht. In der Alten Schmiede im Stöffel-Park gab es keine Gewinner oder Verlierer, nur Erkenntnis: Männer und Frauen sind unterschiedlich, aber genau das macht den Spaß des Zusammenlebens aus.
(Text: red, Foto: WoRa)