. Wenn Donner grollt, Blitze zucken und dabei noch herzlich gelacht wird, dann ist das kein Unwetter über dem Westerwald, sondern Tina Hüsch auf der Bühne.
Die Wundertütenpoetin aus Leidenschaft
Sie präsentierte in der Alten Schmiede im Stöffel-Park ihren neuesten Gedichtband „Wutgewitter meiner Grenzen“. Sie verwandelte den Abend in ein Fest aus Poesie, Witz und Wutmut.
Schon bevor der erste Vers über die Lippen der Dichterin ging, musste das Orga-Team Stühle heranschleppen, so viel Andrang herrschte. Hüsch eröffnete den Abend gemeinsam mit ihrer Band – Günter Weigel und Ralf Kortus – und brachte das Publikum schon mit „Freude schöner Götterfunken“ zum Strahlen.
Statt eines klassischen Lyrikabends gab es einen Sturm an kabarettistischen Einlagen, hintersinnigen Gedichten und Geschichten, die wie Pfeile ins Zwerchfell trafen und Lachanfälle auslösten.
Von zähmbaren Schweinehunden und Pupertieren
Hüsch sprach von „Arschengeln“ (es gibt sie, meint sie, und sie seien sogar nützlich!), von pubertierenden „Pupertieren“, vom zähmbaren Schweinehund, vom Unterschied zwischen Mann und Frau, von Inseln für doofe Menschen – und am Ende von der Freundschaft.
Unterstützt wurde Hüsch von Gastkünstlern, die den Abend zu einem Kaleidoskop der Kreativität machten. Ulrich Heidenreich ließ mit seinem Text über Arschengel die Köpfe nicken und die Mundwinkel zucken, während Elias Reissmüller gleich mehrere Register zog: Gesang, Zauberei und am Ende, draußen unter funkelndem Sternenhimmel, eine Feuerjonglage, die das Publikum verzauberte.
Es war ein Abend der Apokalypse, aber im besten Sinne
Es war ein Untergang der Zurückhaltung, eine Explosion der Authentizität und ein Feuerwerk an Gefühlen.
Die Zuschauer lachten, staunten, klatschten… „Sie gingen als andere Menschen nach Hause, als die sie gekommen waren“, so Hüsch. Sie hatte es ihnen leichtgemacht, denn ihre Botschaft war klar: Authentisch sein, Gefühle zulassen, das innere Kind wecken – und ruhig auch mal wütend sein. Denn in der Wut liegt Mut, und Mut ist bekanntlich der Motor fürs Leben.
Viel Geld für Hunde in Not kam zusammen
Der Abend war etwas für die Seele und auch für die gute Sache. Statt Eintritt zu zahlen, ging der Spendenhut herum: 1.137 Euro kamen zugunsten der Hundenothilfe e.V. zusammen.
Möglich wurde dies, weil der Stöffel-Park gemeinsam mit dem Kulturreferenten Johannes Schmidt (VG Westerburg) die Veranstaltung unterstützt hatte.
Am Ende gab es donnernden Applaus für alle Beteiligten.
Wer nun neugierig geworden ist, kann unter www.wundertuetenpoet.de mehr über Tina Hüsch erfahren. (TH)