Eine ansprechende und kostbare Ausstellung sorgt im Stöffel-Park derzeit für Begeisterung. Drei Kunstschaffende haben sich hier zusammengetan. Jeder für sich sehenswert und einzigartig. Zusammen ergibt es einen Augenschmaus der Aquarell-, Schmiede- und Keramikkunst.
Bilder zum Thema „Stadt | Land | Mensch“
Sabine Dörner (aufgewachsen in Enspel), zeigt Aquarelle zum Thema „Stadt | Land | Mensch“. Dörners Bilder sind Momentaufnahmen. Sie hält fest, was für sie den Geist eines Ortes oder eines Menschen ausmacht. Auf Reisen und in ihrer Heimat fängt sie Stimmungen ein und übersetzt sie in Malerei.
Mal ist es das pulsierende Leben im Grau einer New Yorker Straße, mal die letzten Sonnenstrahlen über einer italienischen Stadt, kurz vor dem Gewitter. Eine unberührte Flusslandschaft, die Ruhe und Stille ausstrahlt. Ein junger Mann, der in sein Handy tippt.
Ein Jazzmusiker in Prag, versunken in sein Spiel, die Welt um sich herum vergessend … Es ist scheinbar locker und mit gutem Auge erfasst, was beim Aquarell die hohe Kunst ist. Denn Korrekturen sind in dieser Technik kaum möglich.
Ehepaar Keller ist ganz „Feuer & Flamme“
Wundersame Maschinerien und stilvolle Stiere fallen sogleich ins Auge. Heinrich Keller verwendet einerseits die archaisch anmutende Technik des klassischen Brennschneidens, wovon die bisweilen schroffen Konturen seiner Arbeiten zeugen.
Daneben bedient er sich aber auch anderer Techniken des Trennens und der Formgebung und setzt hierbei gewonnene Elemente später zu einem Objekt zusammen, bisweilen versetzt mit Fundstücken, die von einem früheren Leben in gänzlich anderer Verwendung erzählen könnten. Elementares, Symbolhaftes entsteht und ist neben detaillierten Arbeiten mit spielerischer Note zu sehen.
Angelika Keller ist Keramikbildhauerin. Für ihre Werke verwendet sie meist grob schamottierten Ton und verarbeitet ihn unter Einsatz verschiedener Techniken, die sie gerne kombiniert und dabei immer wieder andere Materialen mit einfließen lässt. Ihre Arbeiten sind oft von mystischer, archaischer, tierischer oder menschlicher Gestalt. Auch einzigartige Mischwesen, die heiter oder nachdenklich stimmen, die berühren oder auch abstoßen, wie die „Höllenhunde“, der „Rattenschwarm“ oder der „Rabenvater“, gehören dazu. Ihre Kunst bewegt und bleibt nicht an der Oberfläche.
Eine Kunstüberzeugung, die ins Leben eintritt
Ihre künstlerischen Erfahrungen gibt Angelika Keller außerdem gerne an die jüngere Generation weiter. Ihr ist wichtig, dass Kunst nicht als Statussymbol missbraucht wird. Und meint, es bedürfe eines frühzeitigen Heranführens an die Kunst, „um Interesse und Potentiale zu wecken, die ansonsten für ein Leben lang verschüttet und unentdeckt geblieben wären“.
Das Paar lebt in Aldenhoven-Niedermerz.
Laudatio und begeisterte Besucher
Mit Stolz blickt Dieter Wisser (Bürgermeister von Enspel und Vorsitzender des Stöffelvereins in persona) bei der Vernissage auf die Ausstellung, die in vielerlei Hinsicht sehr gut zum Stöffel-Park passt, wie er meint. In seiner Begrüßung spricht er auch für Markus Hof (Bürgermeister der VG Westerburg und Vorsitzender des Zweckverbands Stöffel-Park), der ebenfalls erschienen ist. Auch die Schriftstellerin Annegret Held kommt, um die Ausstellung zu würdigen.
Ein oder zwei Gläser zum Anstoßen fehlen im Café Kohleschuppen nicht, dazu erklingt die muntere Musik von Stefan Bauer.
Viel positives Echo ist gleich zu vernehmen – und überall freudige, begeisterte Gesichter.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 26. Oktober 2025, und ist während der Öffnungszeit des Cafés Kohleschuppen geöffnet: sonn- und feiertags von 13–18 Uhr. Ansonsten ist ein Reinschauen auf Anfrage während der üblichen Öffnungszeiten des Stöffel-Parks möglich. (Tatjana Steindorf)