Stöffel-Strahlen war ein visueller Genuss

Das erste „Stöffel-Strahlen“ hat in Enspel stattgefunden. Und mitgewirkt haben dabei unter anderem die Sonne und die Streuung ihrer Strahlen in der Atmosphäre... Mit jeder Minute veränderte sich das Farbspektrum und die Intensität des Sonnenlichts – und mit ihr die Wirkung der Beleuchtungs- und Lichtkunst.
Die Besucher tauchten ein in märchenhafte Farb- und Lichtspiele.
Zwei Teams Seit‘ an Seit‘
Tomm Jeckel, der wie Kirsten Sauer für die malerischen Aspekte des Stöffel-Strahlens sorgte (WiKuKu, Kaden), hatte eine Skala zur Verdeutlichung erstellt. Das Event fing um 19 Uhr mit der Goldenen Stunde an, als die tiefstehende Sonne alles in ein weiches, gelb-rötliches Licht tauchte. Sonnenuntergang, die bürgerliche Dämmerung und die Blaue Stunde folgten... Bei Eintritt der nautischen Dämmerung traten die Lichtbildprojektionen immer farbreicher, dynamischer und kontrastreicher hervor. Das Team von OnEvent (Westerburg) hatte die großen Farbflächen mi LED-Strahler ausgeleuchtet (blau, rot, rosa etc.). Scheinwerfer setzten dem Ganzen noch Lichtpunkte auf.
Ein Gang ins Wunderland
Als es ringsum immer dunkler wurde und die Besucher sich in das Gewirr der beleuchteten Förderbänder und Gebäude Richtung Brecher 1 bewegten, verwandelten sie sich, in undurchschaubaren Farbkulissen stehend, in Märchenfiguren.
Sie standen, fotografierten, staunten, umarmten sich. Es ließ an Hänsel und Gretel vor dem Hexenhäuschen denken, an das Schlaraffenland, an Alice im Wunderland... (Ein Hase – vielleicht auch ein weiß-rot-buntes Kaninchen – sprang auf jeden Fall hier herum.)
Fehlte nur noch ein Stand mit rotglasierten Äpfeln, bunten Bonbons und Zuckerstangen und rosa Zuckerwatte. Auf jeden Fall erklang Elektronische Musik. Im kommenden Jahr, 2021, wird das Stöffel-Strahlen ein zweites Mal das Industrieensemble in Farbe tauchen.
Dann vielleicht mit etwas tanzbarer Elektronischer Musik? Es ist nicht schlecht, draußen im Dunkeln oder im Bunten zu tanzen. Oder vielleicht gibt es mal eine Silent Disco? Ja, wenn alles so leicht ginge, wie sich etwas zu wünschen. Es gab Getränke und deftiges Essen mit und ohne Fleisch. Und auf der Basaltbühne sitzend konnte man alte Aufnahmen vom Stöffel-Park sehen, die groß auf eine Leinwand projiziert wurden. Schade war, dass der Veranstalter sehr vielen Menschen absagen musste, denn wegen der Corona-Schutzmaßnahmen musste die Besucherzahl klein gehalten werden. 350 Menschen waren zugelassen. Und die verloren sich fast in dem Gelände vor den Brechergebäuden und der Nissenhalle.
Natur und Kunst im Zusammenspiel
Die Kulisse wurde ab 23 Uhr tiefschwarz, die Sterne leuchteten hell, die künstliche bzw. künstlerische Beleuchtung hingegen wurde immer intensiver und scheinbar greller. Auch ein besonderer Moment mit besonderen Eindrücken, auch weil die Wärme noch keine Jacke nötig machte. Viele waren schon gegangen, die restlichen Gäste verloren sich im Dunklen.
Ein großer Dank geht an das Stöffel-Park-Team, das mit den derzeit sich häufenden Events und dem Besucheraufkommen alle Hände voll zu tun hat, insbesondere Carmen Engel. An ihrer Seite stand Johannes Schmidt (Kulturbüro Westerburg als Veranstalter), der etwa die Corona-Schutzmaßnahmen genau im Auge hatte.
(Text: Tatjana Steindorf; Fotos: Kurt Jungmann (1.) und Tatjana Steindorf)